Das Barrierefreiheitsgesetz für Websites: Was Sie wissen müssen

21.12.2024 | Internetrecht, Webdesign

In der heutigen digitalen Welt ist der Zugang zu Informationen und Dienstleistungen über das Internet unverzichtbar. Doch viele Menschen stoßen auf Barrieren, die sie daran hindern, Websites oder Apps uneingeschränkt zu nutzen. Das Barrierefreiheitsgesetz für Websites (auch bekannt als EU-Richtlinie 2016/2102) hat das Ziel, digitale Inhalte für alle Menschen zugänglich zu machen — insbesondere für Menschen mit Behinderungen. In diesem Beitrag erklären wir Ihnen, was das Gesetz bedeutet, welche Anforderungen es stellt und wie Sie sicherstellen können, dass Ihre Website konform ist.

Was ist das Barrierefreiheitsgesetz für Websites?

Das Barrierefreiheitsgesetz ist eine rechtliche Vorgabe, die sicherstellen soll, dass Websites und mobile Anwendungen für Menschen mit Behinderungen zugänglich sind. In Deutschland wurde die EU-Richtlinie in nationales Recht umgesetzt und betrifft sowohl öffentliche Einrichtungen als auch bestimmte private Unternehmen.
Die Ziele des Gesetzes:
  • Gewährleistung eines gleichberechtigten Zugangs zu digitalen Inhalten.
  • Reduzierung von Barrieren für Menschen mit Seh-, Hör-, Bewegungs- oder kognitiven Einschränkungen.
  • Förderung sozialer Inklusion und Chancengleichheit.

Wer ist betroffen?
Das Gesetz richtet sich in erster Linie an:

  • Öffentliche Stellen wie Behörden, Schulen oder Bibliotheken.
  • Unternehmen aus bestimmten Branchen, z. B. Banken, Online-Händler oder Dienstleister, die als „wesentliche Dienstleistungen“ gelten.

Die rechtlichen Anforderungen im Überblick

Die Vorgaben des Barrierefreiheitsgesetzes basieren auf internationalen Standards, insbesondere den Web Content Accessibility Guidelines (WCAG) 2.1, die drei Konformitätsstufen (A, AA, AAA) definieren. Die gesetzlich geforderte Mindeststufe ist AA.

Wichtige Anforderungen:

  • Perzeptible Inhalte: Informationen müssen so bereitgestellt werden, dass sie von allen Menschen wahrgenommen werden können, z. B. durch Alternativtexte für Bilder oder Untertitel für Videos.
  • Bedienbare Interfaces: Websites müssen ohne Maus bedienbar sein, etwa über die Tastatur oder alternative Eingabemethoden.
  • Verständliche Inhalte: Navigation und Inhalte sollten logisch und klar strukturiert sein.
  • Robuste Technologie: Digitale Inhalte müssen mit Assistenztechnologien kompatibel sein, z. B. Screenreadern.

Spezifische Verpflichtungen:

  • Bereitstellung einer Erklärung zur Barrierefreiheit, die beschreibt, inwieweit die Website barrierefrei ist.
  • Einbindung eines Feedback-Mechanismus, über den Nutzer Barrieren melden können.

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Vorteile der Barrierefreiheit für Ihr Unternehmen

Die Umsetzung der Barrierefreiheit ist nicht nur gesetzliche Pflicht, sondern bietet auch handfeste Vorteile:
  • Erweiterung der Zielgruppe
    Menschen mit Behinderungen stellen einen erheblichen Teil der Bevölkerung dar. Eine barrierefreie Website kann Ihre Reichweite und Kundenbasis deutlich erweitern.
  • Verbesserung der Nutzererfahrung
    Barrierefreie Websites sind oft übersichtlicher, schneller und intuitiver. Das kommt allen Nutzern zugute — nicht nur Menschen mit Behinderungen.
  • Suchmaschinenoptimierung (SEO)
    Barrierefreie Inhalte sind meist besser strukturiert, was die Auffindbarkeit in Suchmaschinen wie Google verbessert.
  • Erhöhte rechtliche Sicherheit
    Die Einhaltung der Vorgaben schützt Sie vor rechtlichen Konsequenzen, wie Abmahnungen oder Bußgeldern

Schritte zur Umsetzung der Barrierefreiheit

Status-Quo-Analyse
Prüfen Sie, inwieweit Ihre Website bereits barrierefrei ist. Tools wie der WAVE Accessibility Checker oder Axe DevTools können Ihnen erste Einblicke geben.

Entwicklung eines Konzepts
Legen Sie fest, welche Maßnahmen notwendig sind, um die Barrierefreiheit zu verbessern. Dazu gehört:

  • Identifikation technischer Barrieren
  • Anpassung von Inhalten und Design

Umsetzung der Maßnahmen
Arbeiten Sie mit erfahrenen Webentwicklern und UX-Designern zusammen, um die notwendigen Änderungen umzusetzen. Hier sind einige bewährte Praktiken:

  • Verwenden Sie klare und kontrastreiche Farbpaletten.
  • Stellen Sie sicher, dass alle interaktiven Elemente über die Tastatur bedienbar sind.
  • Bieten Sie Alternativen für multimediale Inhalte an.
Kontinuierliche Überprüfung
Barrierefreiheit ist kein einmaliger Prozess. Führen Sie regelmäßig Tests durch, um sicherzustellen, dass neue Inhalte oder Updates den Anforderungen entsprechen.

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Herausforderungen und wie Sie diese meistern

Technische Komplexität
Manche Anforderungen, wie die Implementierung von Screenreader-kompatiblen Formularen, können technisch anspruchsvoll sein. Arbeiten Sie mit Experten zusammen, um solche Herausforderungen zu lösen.

Zeit- und Kostenaufwand
Die Anpassung einer bestehenden Website kann zeitintensiv und kostenaufwendig sein. Planen Sie ausreichend Ressourcen ein und setzen Sie Prioritäten.

Mitarbeiter sensibilisieren
Schulen Sie Ihre Teams, damit sie barrierefreie Inhalte erstellen und pflegen können. Sensibilisierung ist der Schlüssel zu nachhaltiger Barrierefreiheit.

Fazit: Barrierefreiheit als Chance

Das Barrierefreiheitsgesetz für Websites mag auf den ersten Blick wie eine gesetzliche Verpflichtung erscheinen, doch es bietet Ihnen auch zahlreiche Chancen. Durch die Umsetzung schaffen Sie nicht nur einen inklusiveren digitalen Raum, sondern profitieren auch von einer verbesserten Nutzererfahrung, einem größeren Kundenkreis und einer stärkeren rechtlichen Absicherung. Nutzen Sie die Gelegenheit, Ihre Website zukunftssicher und für alle zugänglich zu machen.

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